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Cooperation
Written by Klaus-Jürgen Liedtke
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[Monday, 13 June 2011 10:17]
Last updated by Klaus-Jürgen Liedtke
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[Tuesday, 16 April 2019 20:25]
Dear Friends,
after a meeting in Potsdam arranged by the German-Russian Forum, I can gladly tell you that we have received an offer to cooperate in all what we need from Russia by Ms Ekaterina Genieva, Director General from the State Libray of Foreign Literature in Moscow.
We should just put up a list about which of our texts that are needed in Russian and we will get the help in research and scanning. So do not hesitate!
I also would like to add some more information about the research done by Olga Kurilo who sent us a blog post recently:
*BÄDERKULTUR: Am weißen Strand von Selenogradsk*
Die Osteuropa-Historikerin Olga Kurilo stellt in der Urania ihr Buch
"Zoppot, Cranz, Rigascher Strand" vor
*POTSDAM / INNENSTADT* - Eben noch hatten die Besucher interessiert
vor den reich bebilderten Tafeln der Ausstellung über "Zoppot, Cranz,
Rigascher Strand" gestanden. Doch kaum hatte die in Moskau geborene
Osteuropa-Historikerin Olga Kurilo den Vortragsraum der Urania betreten,
war es mit der Beschaulichkeit auch schon vorbei. Die quirlige, an der
Viadrina Frankfurt (Oder) arbeitende Russin schien so übervoll von ihrem
Thema "Bäderkultur an der Ostsee als transnationales Phänomen", dass sie
gar nicht wusste, wovon sie zuerst erzählen sollte.
Am Anfang ihrer Forschungen stand die Beschäftigung mit Ausländern und
speziell deutschen Protestanten in Russland. Als sie später einen
Lehrauftrag an der Universität Greifswald erhielt, hat sie sich dort mit
dem Thema "Ostseebad" infiziert und auf einer Tagung über Ostseebäder
erste Kontakte hergestellt. So entstand in Zusammenarbeit mit dem
Deutschen Kulturforum Östliches Europa Potsdam und dem Herder-Institut
Marburg die Ausstellung, die eine im deutschsprachigen Kulturraum der
Ostsee bis weit in das Baltikum ähnliche Bäderkultur reflektiert. Für
Zoppot, Cranz und Rigaer Strand entschied sich Kurilo, weil sie jeweils
als ausgelagerte Badestrände der Großstädte Danzig, Königsberg und Riga
fungierten, die alle einen deutsch geprägten kulturellen Hintergrund
hatten, dann kommunistisch wurden und seit den Umbrüchen den Anschluss
an eine gemeinsame Kultur des Ostseeraums suchen.
Kurilos Vortrag begann mit der medizinisch motivierten Einrichtung von
Seebädern, die im ältesten deutschen Ostseebad Heiligendamm bereits 1793
begann. Es folgten Travemünde (1800), Kolberg (1802), Cranz (1816),
Zoppot (1821) und etwa zeitgleich auch das zu Russland gehörende Dubbeln
(1814) am Rigaschen Strand (heute Jürmala Lettland). Mit Dokumenten und
Fotos belegte Korilo die nahezu deckungsgleiche Entstehungsgeschichte,
die fast immer mit der Anbindung an den Eisenbahnverkehr einherging. Mit
den Bäderbahnen aber wurde aus dem elitären Vergnügen der Eliten
Massentourismus.
Nach 1945 wurde aus Cranz bei Königsberg Selenogradsk bei Kaliningrad
und Zoppot (Sopot) kam endgültig zu Polen. Auch der Rigasche Strand von
Jürmala hat mehrfach die Staatszugehörigkeit gewechselt, bevor nach 1990
aus der einstigen Sowjetrepublik das EU-Mitglied Lettland wurde.
Es scheint, dass dem politischen Umbruch eine Renaissance der
Bäderkultur folgen könnte. Es wäre wünschenswert, wenn die Träume der
Menschen in Orten wie Selenogradsk dabei nicht baden gehen müssten.
* Olga Kurilo: "Zoppot, Cranz, Rigascher Strand", Be-Bra-Verlag
2011, 157 Seiten, 19 Euro. Ausstellung in der Gutenbergstraße
71/72 bis Anfang September.
(Von Lothar Krone)
MÄRKISCHE ALLGEMEINE 9.6.2011
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12103309/60709/Die-Osteuropa-Historikerin-Olga-Kurilo-stellt-in-der.html
after a meeting in Potsdam arranged by the German-Russian Forum, I can gladly tell you that we have received an offer to cooperate in all what we need from Russia by Ms Ekaterina Genieva, Director General from the State Libray of Foreign Literature in Moscow.
We should just put up a list about which of our texts that are needed in Russian and we will get the help in research and scanning. So do not hesitate!
I also would like to add some more information about the research done by Olga Kurilo who sent us a blog post recently:
*BÄDERKULTUR: Am weißen Strand von Selenogradsk*
Die Osteuropa-Historikerin Olga Kurilo stellt in der Urania ihr Buch
"Zoppot, Cranz, Rigascher Strand" vor
*POTSDAM / INNENSTADT* - Eben noch hatten die Besucher interessiert
vor den reich bebilderten Tafeln der Ausstellung über "Zoppot, Cranz,
Rigascher Strand" gestanden. Doch kaum hatte die in Moskau geborene
Osteuropa-Historikerin Olga Kurilo den Vortragsraum der Urania betreten,
war es mit der Beschaulichkeit auch schon vorbei. Die quirlige, an der
Viadrina Frankfurt (Oder) arbeitende Russin schien so übervoll von ihrem
Thema "Bäderkultur an der Ostsee als transnationales Phänomen", dass sie
gar nicht wusste, wovon sie zuerst erzählen sollte.
Am Anfang ihrer Forschungen stand die Beschäftigung mit Ausländern und
speziell deutschen Protestanten in Russland. Als sie später einen
Lehrauftrag an der Universität Greifswald erhielt, hat sie sich dort mit
dem Thema "Ostseebad" infiziert und auf einer Tagung über Ostseebäder
erste Kontakte hergestellt. So entstand in Zusammenarbeit mit dem
Deutschen Kulturforum Östliches Europa Potsdam und dem Herder-Institut
Marburg die Ausstellung, die eine im deutschsprachigen Kulturraum der
Ostsee bis weit in das Baltikum ähnliche Bäderkultur reflektiert. Für
Zoppot, Cranz und Rigaer Strand entschied sich Kurilo, weil sie jeweils
als ausgelagerte Badestrände der Großstädte Danzig, Königsberg und Riga
fungierten, die alle einen deutsch geprägten kulturellen Hintergrund
hatten, dann kommunistisch wurden und seit den Umbrüchen den Anschluss
an eine gemeinsame Kultur des Ostseeraums suchen.
Kurilos Vortrag begann mit der medizinisch motivierten Einrichtung von
Seebädern, die im ältesten deutschen Ostseebad Heiligendamm bereits 1793
begann. Es folgten Travemünde (1800), Kolberg (1802), Cranz (1816),
Zoppot (1821) und etwa zeitgleich auch das zu Russland gehörende Dubbeln
(1814) am Rigaschen Strand (heute Jürmala Lettland). Mit Dokumenten und
Fotos belegte Korilo die nahezu deckungsgleiche Entstehungsgeschichte,
die fast immer mit der Anbindung an den Eisenbahnverkehr einherging. Mit
den Bäderbahnen aber wurde aus dem elitären Vergnügen der Eliten
Massentourismus.
Nach 1945 wurde aus Cranz bei Königsberg Selenogradsk bei Kaliningrad
und Zoppot (Sopot) kam endgültig zu Polen. Auch der Rigasche Strand von
Jürmala hat mehrfach die Staatszugehörigkeit gewechselt, bevor nach 1990
aus der einstigen Sowjetrepublik das EU-Mitglied Lettland wurde.
Es scheint, dass dem politischen Umbruch eine Renaissance der
Bäderkultur folgen könnte. Es wäre wünschenswert, wenn die Träume der
Menschen in Orten wie Selenogradsk dabei nicht baden gehen müssten.
* Olga Kurilo: "Zoppot, Cranz, Rigascher Strand", Be-Bra-Verlag
2011, 157 Seiten, 19 Euro. Ausstellung in der Gutenbergstraße
71/72 bis Anfang September.
(Von Lothar Krone)
MÄRKISCHE ALLGEMEINE 9.6.2011
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12103309/60709/Die-Osteuropa-Historikerin-Olga-Kurilo-stellt-in-der.html